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Flozenz 2004: Der Lauf

Ich hatte mir fest vorgenommen, langsam zu beginnen und auch nicht so schnell zu steigern. Wegen der fehlenden langen Läufe hatte ich doch einen grossen Respekt davor, einzubrechen.

Bereits eine Stunde vor dem Start waren wir auf dem Platz St. Michelangelo - etwas höher gelegen. Dort war es verdammt kalt. Dann ging es endlich los. Zunächst ein wenig flach, dann sogar ca. 2 km leicht bergrunter. Der Puls war zunächst gestört, dann bei ca. 140. Nach fünf Kilometern lag ich bei 23:17 Minuten und dachte - naja nicht schlecht, aber es ging ja auch ein Stück bergab. Nach weiteren fünf Kilometern war ich noch schneller geworden und dachte, naja, Puls ist zwar höher, aber lauf mal weiter so. Nach 10 Kilometern lag ich dann bei 46:07 (5 km = 22:50). Irgendwie war mir das ja unheimlich, fast 4:30er Schnitt und die Angst, dass das wohl schief gehen könnte. 

Dann habe ich 10 Kilometer nicht auf die Uhr geschaut, um mich nicht zu stressen. Die bin ich in 45:28 gelaufen und damit immer noch fast einen 4:30er Schnitt. Langsam aber sicher wurde ich sicher, dass das nicht gut gehen kann. Bei Kilometer 20 habe ich einen Freund überholt, der schnell angelaufen war. Mein zweiter Freund sollte noch ca. 50 Meter vor mir sein. Also dachte ich, hol den doch mal ein und dann schaust du, wie es weiter geht. Ran gekommen bin ich nicht, bis zum Schluss nicht, was aber nicht an mir sondern an seinem Tempo lag (er hatte am Ende 3 Stunden 6 Minuten). Die nächsten 5 Kilometer in 22:19 und dann noch einmal 5 Kilomer in 22:17. Das wurde doch so langsam unheimlich.

Ab Kilometer 25 war ich dann auch sicher, dass es nicht gut gehen kann. Die Beine zeigten erste Anzeichen von Schwäche. Ich habe mich dann ein paar Kilometer an verschiedene Leute dran gehängt. Mein Gedanke war einfach nur, riskiere was, so lange es geht und dann schau, wie du ins Ziel kommst. So langsam ahnte ich, dass die Zeit deutlich unter dem liegen könnte, was ich für optimistsich, realistisch gehalten hatte (ca. 3:30-3:40).

Ab dem Kilometer 30 kam dann so etwas wie Runners High. Es ging mir gut und ich wollte die weniger Kilometer noch geniessen, in denen es mir gut gehen würde, denn bekanntlich hält Runners High ja nicht endlos. Die fünf Kilometer von Kilometer 30 bis 35 in 22:00 und Runners High blieb ... Kilometer 35 bis 40 in 21:41 und kein Einbruch. Die letzten 2195m dann in 09:12 und damit nahe am 4er Schnitt ... ich konnte es selber nicht glauben.

Im Ziel war mit 3 Stunden 9 Minuten, knapp 2 Minuten unter Bestzeit und extrem glücklich. Ich hätte alles vermutet, aber nicht, dass ich meinen besten Lauf - von der Zeit und vom Gefühl - in Florenz laufen würde.

Vielleicht ist weniger (und dafür intensiver) in der Vorbereitung doch manchmal mehr. Vielleicht habe ich in den intensiven Vorbereitungen für Hamburg und Köln einfach zu viel gemacht. Damals war mein Höhepunkt meist beim Halbmarathon. Der Marathon selber war nie schlecht, aber im Vergleich zum Halbmarathon dann doch eher langsamer.

Hier noch einmal die Zwischenzeiten:

km

Zwischenzeit

 

5

0:23:17.3

10

0:46:07.7

20

1:31:36.6

25

1:53:56.4

30

2:16:14.0

35

2:38:14.3

40

2:59:55.9

Marathon

3:09:08

Und hier der Puls: